Skip to main content

Kirchengeschichte

Die Expositur Heilig Kreuz in Wittelshofen kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.

Als Millionen ihre Heimat verloren
Als die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und der zweite Weltkrieg endeten, kam es zu Flucht und Vertreibung Deutscher aus den Ostgebieten des damaligen Deutschen Reiches. 12 bis 14 Millionen Menschen waren hiervon betroffen und flohen mitunter in den Westen. Überwiegend Heimatvertriebene aus dem Sudetenland, aber auch aus dem Böhmerwald, aus Schlesien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei fanden in den Dörfern rund um den Hesselberg und in den Flüchtlingslagern auf dem Hesselberg eine zweite Heimat.

Die Kirchengemeinde beginnt zu leben
1946 wurde Pfarrer Alois Manlik als Flüchtlingsseelsorger nach Gerolfingen entsandt. Sein Auftrag war es, sich seelsorgerisch der Katholiken in der Hesselberger Region anzunehmen. Der 14. Oktober 1946 stellt somit die Geburtsstunde der Kirchengemeinde dar. Damals umfasste die Gemeinde fast 1200 Mitglieder.

Das erste Kirchlein auf dem Hesselberg
Ein Holzschuppen auf dem Hesselberg, früher Feuerwehrraum und Pferdestall, wurde 1947 zur Kirche umfunktioniert. Dort, aber auch in den evangelischen Kirchen in Aufkirchen, Gerolfingen und Wittelshofen wurden zunächst Gottesdienste gefeiert.

Die Gründung der Katholischen Expositur
Am 4. November 1950 wurde durch das Bischöfliche Ordinariat Augsburg die Katholische Expositur Gerolfingen errichtet. Später folgte eine Namensänderung. Zur heutigen Expositur gehören die Gemeinden Wittelshofen und Gerolfingen mit insgesamt 7 Ortsteilen. Als Expositur bezeichnet man einen abgegrenzten, selbstständigen Seelsorgebezirk einer Pfarrei. Zu Beginn war die Mutterpfarrei Wilburgstetten.

Der Bau einer Notkirche in Wittelshofen
In den Jahren 1953/54 wurde in Wittelshofen eine Notkirche gebaut. Es war eine Holzbarackenkirche, die in den dreißiger Jahren in Haunstetten bei Augsburg errichtet und im 2. Weltkrieg beschädigt wurde. In vielen freiwilligen Arbeitsstunden halfen die Kirchenmitglieder beim Aufbau der Notkirche. Der damalige Pfarrer Josef Gleich gab der Kirche den Namen „Zum Heiligen Kreuz“. Diese befand sich an derselben Stelle des heutigen Gebäudes. An der Nordseite der Kirche wurde ein Pfarrhaus angebaut. Durch junge Künstler aus München (darunter Gisela Fichtner, Max Faller, Joachim Wermann, Andreas Biendl, Franz Brunnhuber, Sepp Hamberger und Hans Richter) wurde die Innengestaltung der Kirche vollendet. Die notwendigen finanziellen Mittel hatte Pfarrer Josef Gleich durch Rundbriefe von Freunden, Verwandten und Bekannten erhalten. Auch die Diözese Augsburg hat großzügig zur Einrichtung der Kirche beigetragen. 1953 zählte die Gemeinde noch 710 und 1963 nur noch 300 Mitglieder, da viele Kirchenmitglieder im Ruhrgebiet, im Raum Stuttgart, Augsburg und Nürnberg eine Arbeitsstelle suchten und daher wegzogen. Einige gingen auch in näher liegende Ortschaften wie Dinkelsbühl oder Wassertrüdingen.

Der Neubau der Kirche
1982 waren zunächst Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten an der Notkirche geplant. Nach Begutachtungen und statischen Überprüfungen musste die Notkirche jedoch 1983 gesperrt und ein Neubau angestrebt werden. Bischofsvikar Martin Achter aus Augsburg war hierbei ein wichtiger Fürsprecher. Bereits im selben Jahr wurde mit der Demontage begonnen. Zwischenzeitlich stand jedoch nur die Sakristei mit Jugendraum für den sonntäglichen Gottesdienst zur Verfügung. Am 21. Oktober 1984 wurde die neue Heilig Kreuz Kirche vom bereits genannten Bischofsvikar feierlich geweiht. Der Gesamtkostenaufwand betrug damals 675.000 DM. Spenden der katholischen Kirchengemeinde sowie Zuschüsse und Spenden Dritter betrugen 94.000 DM. Zusätzlich wurden 5.500 Stunden freiwillige Arbeit beim Abbau der Notkirche, bei Fundierungsarbeiten der neuen Kirche, bei der Außenanlage und bei der Renovierung der Inneneinrichtung geleistet. Bei der Kirche handelt es sich um eine sogenannte Zeltkirche. Sie wurde vom Diözesanbauamt Augsburg unter der Leitung von Dipl.-Ing. Obertreis geplant und von der Firma Baufritz aus Erkheim/Allgäu als Generalunternehmer gebaut. Involviert waren beispielsweise die Firmen Karl Bernecker, Fuchshuber und Ernst Zimmerer aus Wittelshofen als Subunternehmer. Die vorhandenen Einrichtungen aus der abgetragenen Notkirche – inklusive zweier Glocken – wurden größtenteils wieder eingebaut. Das Gebäude ist zirka 17 m lang, 10 m breit und bietet 100 Sitzplätze. 50 Einzelstühle können bei Bedarf noch beigestellt werden. Hinter dem Kirchenbau folgen die Sakristei und ein kleiner Pfarrraum, der Platz für ungefähr 30 Personen bietet. Es schließt sich das Pfarrwohngebäude an. Dem Kirchenbau vorgelagert befindet sich ein ca. 12 m hoher Glockenturm.

Gründung des Pfarrverbands
Am 18. Februar 1988 wurde der Pfarrverband Feuchtwangen gegründet. Dazu gehören die Pfarreien Feuchtwangen, Dürrwangen, Großohrenbronn, Halsbach und die Expositur Wittelshofen. Auf Pfarrverbandsebene werden jedes Jahr Jugendbußgottesdienste, ökumenische Kreuzwegandachten und Ministrantentage abgehalten.

50-jähriges Jubiläum
Im Jahr 1996 wurde das 50-jährige Jubiläum der Gründung der Kirchengemeinde gefeiert. Die Kirchengemeinde freute sich sehr über die große Anzahl der ehemaligen Pfarrer und früheren Kirchenmitglieder, die zur Feier angereist waren.

25-jähriges Jubiläum der Kirchenweihe
Im Jahr 2009 feierte die Gemeinde das 25-jährige Bestehen der neuen Kirche mit Bischof Walter Mixa aus Augsburg.

Umstrukturierung der Pfarreiengemeinschaft
Am 01.09.2016 kam es zu Umstrukturierungen. Die neu zusammengeführte „Pfarreiengemeinschaft Feuchtwangen/Dürrwangen“ umfasst die Gemeinden aus Feuchtwangen, Dürrwangen, Großohrenbronn, Halsbach, Schnelldorf und die Expositur Heilig Kreuz.

75-jähriges Jubiläum der Kirchengemeinde

Am 19.09.2021 feierte die Kirchengemeinde mit Bischof Bertram Meier ihr 75-jähriges Bestehen.

Die Geistlichen aus der Pfarreiengemeinschaft und der ehemalige Pfarrer Sebastian Klaus wirkten bei dem Festgottesdienst mit. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Posaunenchor Wittelshofen und die Organistin Margareta Mayer. Trotz der Corona-Bestimmungen und Begrenzung der Teilnehmer war es ein sehr schöner Festtag.

Pfarrer in der Expositur Heilig Kreuz
Verschiedene Pfarrer und Diakone waren in unserer Gemeinde tätig. Dazu gehören Alois Manlik (Mitbegründer der Gemeinde), Josef Gleich, Reimund Schrott, Emil Schmid, Rudolf Erl, Alois Zaby, Sebastian Klaus, Karl Wirth, Balthasar Singheiser und Johannes Urban. Derzeit ist Christoph Matejczuk der leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft. Zudem kümmern sich Pfarrer Jojo Koonammaruthumkal, die Diakone Heinz Geißler und Dietmar Illner, sowie Gemeindereferentin Elke Anzenberger um die Gemeinde.

Diana Großmann, Kirchenverwaltung

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.